Sardinien fängt an, sich gegen den Massentourismus durchzusetzen. An einzelnen Stränden gilt eine Reservierungspflicht und teilweise sind auch Strand- bzw. Badetücher verboten.
Sardinien Strand – das heißt Italien, Sommer, Sonne, Meer. Schon immer lockte Italien Millionen von Gästen aus allen Ecken der Erde zu Dolce Vita, dem süßen Leben. Bestes Essen, gute Weine, sommerliche Temperaturen und traumhafte Strände waren schon immer ein Markenzeichen Italiens.
Allerdings nehmen, nicht nur in Italien, die Anzahl der Gäste dermaßen zu, dass immer mehr beliebte Orte und Strände unter den Touristenmassen stöhnen. Auch Städte wie Barcelona, Lissabon, Amsterdam äzchen unter den Besucherströmen. Ein Problem, gerade auf Sardinien, sind nicht nur die oft überfüllten, sondern auch leider anschließend zugemüllten Strände.
Dieses Jahr erwarten die Experten im ersten „normalen“ Reisejahr nach Corona für ganz Italien einen Touristenansturm mit mehr als 442 Millionen Urlauber – rund zwölf Prozent mehr als 2022. Selbst Südtirol, die nördlichste Region des Landes, hat bereits im letzten Jahr 1,5 % mehr Besucher verzeichnet wie in der Saison vor Corona.
An der Nordküste liegt der wunderbare Sardinien Strand La Pelosa. Hier hat die Bürgermeisterin der Gemeinde Stintino, Rita Vallebella, gegenüber „CNN“ gesagt, dass die Zahl der Touristen auf 1.500 Besucher pro Tag begrenzt wurde – bei einem Eintritt von 3,50 Euro. Des weiteren sind Hunde sowie Badetücher verboten. Der Grund für diese auf den ersten Blick etwas „seltsame“ Maßnahme ist, dass an den nassen Handtüchern sehr viel Sand hängen bleibt, der bei der riesigen Anzahl an Badegästen auf diese Weise verschwindet. So sind nun nur noch Matten oder andere Liegemöglichkeiten, an denen kein Sand hängen bleibt, gestattet.
Im Osten Sardiniens bietet sich ein ähnliches Bild – zu viele Touristen auf zu kleiner Fläche, was weder nachhaltig noch naturverträglich ist. Der Bürgermeister von Baunei sagte ebenfalls, dass die Insel größtenteils aus zerklüfteten Klippen mit nur einem Dutzend Stränden besteht, an die alle strömen und diese überfüllen.
Sardinien Strand – Obergrenze und Eintritt
So gilt ab sofort auf Sardinien an vier Stränden eine Besucherobergrenze mit gleichzeitiger Reservierungspflicht. In Cala dei Gabbiani und in Cala Biriala gibt es jetzt ein tägliches Limit von 300 Badegästen. Am Strand Cala Goloritze ist die Besucherzahl auf 250 Personen pro Tag beschränkt, und der Strand Cala Mariolu führt eine Höchstzahl von 700 zulässigen Badegästen ein.
Besuchern des Sardinien Strand Cala Goloritze, der nur zu Fuß oder mit dem Boot erreichbar ist, wird eine Eintrittsgebühr von sechs Euro berechnet. Strandbesucher müssen ihren Platz mindestens 72 Stunden vor ihrem Besuch über eine App namens Cuore di Sardegna („Herz Sardiniens“) buchen. Der Eintrittspreis für Cala Goloritze kann entweder online oder bar am Eingang der Bucht bezahlt werden.
Nach Angaben der örtlichen Behörden wird diese Gebühr dazu beitragen, die Überwachung, einen Parkplatz und die Instandhaltung der Wege und Toiletten am Strand zu finanzieren.
Sardinien Strand Besuch per App oder Webseite anmelden.
Für diese Strände gilt, dass sich die Besucher mindestens 72 Stunden vorher per App oder Webseite der jeweiligen Gemeinde registrieren und anmelden müssen – also sollte man seinen Urlaub gut planen und sich überleben, ob es unbedingt einer der reglementierten Strände sein muss – und ob man unbedingt in der Hochsaison an den Sardinien Strand muss. Denn im Sommer verbringen zusätzlich zu den Touristen die Italiener ihren Urlaub am Strand – und wer kann es Ihnen verdenken, bei solchen traumhaften Inseln wie Sardinien, Elba oder Sizilien auch am liebsten zu Hause.