Klimaschutz Drei Kurzstreckenflüge in Frankreich bis 2025 gestoppt

Frankreich einigt sich mit der EU und kann jetzt per Gesetz Kurzstreckenflüge streichen. Den Anfang machen wohl drei beliebte Routen.

Veröffentlicht am: | von Andreas Schneider


Kurzstreckenflüge in Frankreich - Air France Flugzeug auf Rollfeld | Bild: © Norbert auf Pixabay
Kurzstreckenflüge in Frankreich - Air France Flugzeug auf Rollfeld | Bild: © Norbert auf Pixabay

Wer in Zukunft Kurzstreckenflüge in Frankreich buchen möchte, um innerhalb Frankreichs von einer Stadt in eine andere mit dem Flugzeug zu fliegen, könnte sich gezwungen sehen, auf den Train à Grande Vitesse (den TGV – den Hochgeschwindigkeitszug Frankreichs), auszuweichen. Touristen und Einheimische können in Zukunft nicht mehr mit dem Flugzeug fliegen, wenn es eine Direktverbindung mit Hochgeschwindigkeitszügen gibt. Allerdings erst einmal auf drei ausgewählten Strecken.

Kurzstreckenflüge in Frankreich – Verbot gilt für 3 Jahre


Die Europäische Kommission hat jetzt der französischen Regierung erlaubt, gegen die Kurzstreckenflüge in Frankreich vorzugehen. Das Verbot gegen die umweltschädlichen Flüge gilt zunächst für drei Jahre und im Jahr 2025 möchte die EU Kommission evaluieren, ob das Verbot etwas gebracht hat.

Allerdings betrifft das Verbot aktuell nur drei Flugstrecken vom Flughafen Paris-Orly aus. Dabei handelt es sich um die Flüge von Paris nach Nantes, Bordeaux und Lyon. Für diese Flugrouten existieren gute Alternativen mit der Bahn. An die Cote d’Azur wird man von Paris aus dagegen weiterhin mit dem Linienflug oder dem Privatjet reisen können.

Doch auch hier möchte Frankreich zusätzlich über höhere Steuern die Nutzung von Privatjets teurer machen. Das Land hat die höchste Anzahl von Privatflügen in ganz Europa (nach Monaco, wie das Magazin Reisen Exclusiv [link] auf seiner Internetseite schreibt). Ob das aber die Klientel, die Privatjets chartert oder sogar selbst besitzt, wirklich dazu bewegen wird, in einen TGV zu steigen, darf doch stark bezweifelt werden.

Kritik von Umweltschutzverbänden

Das Verbot der Kurzstreckenflüge in Frankreich folgt den Argumentationen von Umweltschützerinnen und Umweltschützern. Den Umweltschutzverbänden geht das allerdings noch nicht weit genug – ihre Sicht nach sind Kurzstreckenflüge sinnlos und verursachen viel zu viele Kohlenstoffdioxid-Emissione. Ein Argument ist, dass es in Frankreich zurzeit mehr als 100 Inlandsflüge gibt – und lediglich drei seien nun verboten worden. Es wäre aus ihrer Sicht viel sinnvoller, alle Kurzstreckenflüge zu verbieten, sofern die alternativen Zugverbindungen weniger wie fünf oder schs Stunden dauern würden.