An manchen Sommertagen bewegt sich der Verkehr auf der norddeutschen Küstenautobahn A1 nur noch im Schneckentempo. Der Grund: Tausende zieht es zu ihrer Lieblingsbucht, der Lübecker Bucht.
An der Lübecker Bucht – statt der üblichen Nummern zieren drei Buchstaben die Rückseiten der Strandkörbe: „INA“. Dieser Vorname ist nicht nur ein Markenzeichen, sondern gehört Ina Kurz, die am Strandabschnitt 52 in Niendorf das Sagen hat – streng, aber mit Herz. Wer sich an die Regeln hält und sie nicht verärgert, kann schon mal ein Stück ihres selbstgebackenen Kuchens abstauben. Bei schlechtem Wetter hofft Ina, dass die Menschen sich dennoch für einen Strandkorb entscheiden und an sie denken.
An der Lübecker Bucht – Neustadt
In Neustadt in Holstein steht der imposante Turm der Marine, 42 Meter hoch und gefüllt mit 1,25 Millionen Litern Wasser. Hier trainiert Ausbilder Niklas Hingst seine Schüler für Notfälle auf See. Dazu gehört auch, unter Wasser eine U-Boot-Luke zu verlassen und langsam, ohne Pressluft, an die Oberfläche zu tauchen – alles eine Frage des Druckausgleichs.
„Ziegen ahoi!“ heißt es im Sommer im Naturschutzgebiet Dummersdorfer Ufer. Eine spezielle Fähre bringt eine Herde Ziegen, die als „Landschaftspfleger“ dienen, von Travemünde zur Insel Buchhorst im Dassower See. Die Tiere sorgen dafür, dass die Vegetation kurz gehalten wird, was den Brutvögeln zugutekommt. Matthias Braun, der einzige Naturschützer im Verein mit dem nötigen Bootspatent, hat dabei jedoch wenig Erfahrung mit Ziegen. So droht die Herde schnell zur unkontrollierbaren Horde zu werden.
An der Lübecker Bucht – Forschungsschiff Alkor
Abseits der Badestrände kreuzt das Forschungsschiff „Alkor“. Jens Greinert und sein Team vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung durchsuchen im Auftrag der Bundesregierung den Meeresgrund nach Weltkriegsmunition und kartieren die Fundstellen. In der Lübecker Bucht wurden ursprünglich 50.000 Tonnen giftiger Altlasten vermutet. Dank moderner Tauchroboter und Ortungsgeräte entdecken Wissenschaftler wie Greinert jedoch immer mehr dieser gefährlichen Überbleibsel.
Tanzlehrer Rasoul Khalkhali steht vor einer besonderen Herausforderung: Er möchte Salsa an der norddeutschen Ostseeküste etablieren. Im Sommer zieht er durch die Lübecker Bucht, von Seebad zu Seebad, und gibt kostenlose Open-Air-Tanzstunden am Strand. In Scharbeutz bringen sich 150 Besucher dazu, ihre Hüften zu schwingen – mit unterschiedlichem Erfolg. Doch für Rasoul ist das Tanzen eine philosophische Mission, ganz nach dem Motto von Friedrich Nietzsche: „Und verloren sei der Tag, an dem nicht getanzt wurde!“
Deutsche Erstausstrahlung 19.09.2024
Sendetermine mareTV – An der Lübecker Bucht – Strandleben und viel dahinter
„mareTV – An der Lübecker Bucht – Standleben und viel dahinter“ – zu sehen am 19. September 2024 um 20:15 Uhr im NDR Fernsehen.
Auch zu sehen in der ARD Mediathek.