Brückentage entstehen, wenn Arbeitnehmer geschickt einen Urlaubstag zwischen einem Feiertag und dem Wochenende platzieren – und so eine längere zusammenhängende Auszeit genießen können. Das Prinzip ist simpel, aber äußerst effektiv.
Ein klassisches Beispiel: Fällt ein Feiertag auf einen Donnerstag, lässt sich mit einem Urlaubstag am Freitag ein verlängertes Wochenende schaffen – vier freie Tage am Stück, ohne gleich eine ganze Urlaubswoche aufbrauchen zu müssen. Wer seine Urlaubstage smart plant, kann mit wenigen Tagen eine erstaunlich lange Erholungsphase gewinnen.
Dieses Konzept ist in ganz Europa verbreitet, auch wenn sich die Feiertage je nach Land unterscheiden. Besonders beliebt sind Brückentage rund um christliche Feiertage wie Ostern, Pfingsten oder Weihnachten. Doch auch weltliche Anlässe wie der Tag der Arbeit oder Nationalfeiertage bieten viele Gelegenheiten für eine kleine Verschnaufpause.
Brückentage in Deutschland
In Deutschland erfreuen sich Brückentage großer Beliebtheit – und das aus gutem Grund: Der deutsche Feiertagskalender bietet viele klug platzierte Gelegenheiten. Ein gutes Beispiel ist der 3. Oktober, der Tag der Deutschen Einheit. Fällt dieser auf einen Donnerstag, reicht ein Urlaubstag am Freitag aus, um ein verlängertes Wochenende mit vier oder sogar fünf freien Tagen zu genießen.
Auch Feiertage wie Christi Himmelfahrt (immer donnerstags) oder Fronleichnam (in bestimmten Bundesländern) laden zur Urlaubsverlängerung ein.
Brückentage in Europa
Nicht nur in Deutschland, auch in anderen europäischen Ländern ist das „Brückenbauen“ fester Bestandteil der Urlaubskultur. In Spanien spricht man vom „Puente“, in Frankreich vom „Pont“ – beide Begriffe beschreiben dasselbe Phänomen: ein verlängertes Wochenende durch geschicktes Platzieren eines Urlaubstags. In skandinavischen Ländern sind solche Überbrückungstage ebenso etabliert und werden rege genutzt.
Hier ein Überblick über Brückentage in weiteren europäischen Ländern:
Skandinavien: In Ländern wie Schweden und Norwegen sind Feiertage wie Christi Himmelfahrt, Nationaltage oder Midsommar Anlass für verlängerte Wochenenden. Der schwedische Nationalfeiertag am 6. Juni fällt regelmäßig auf einen Wochentag, was ihn zur Brückenzeit prädestiniert.
Frankreich: Neben den klassischen „Ponts“ rund um Feiertage wie Allerheiligen (1. November) oder den Nationalfeiertag am 14. Juli, sind insbesondere der 8. Mai (Ende des Zweiten Weltkriegs) und Christi Himmelfahrt (immer donnerstags) beliebte Anlässe, sich ein verlängertes Wochenende zu gönnen. Fällt ein Feiertag auf einen Dienstag oder Donnerstag, ist es üblich, den Montag oder Freitag freizunehmen – das nennt man dort auch „faire le pont“.
Spanien: Besonders bekannt für seine „Super-Puentes“. Wenn zwei Feiertage in derselben Woche liegen, wie z. B. der 6. Dezember (Verfassungstag) und der 8. Dezember (Mariä Empfängnis), nehmen viele Spanier gleich die ganze Woche frei. Der 12. Oktober (Nationalfeiertag) bietet ebenso oft eine Brückenmöglichkeit.
Italien: Auch in Italien werden Feiertage wie Festa della Repubblica (2. Juni) oder Ferragosto (15. August) gerne mit Brückentagen verbunden. Fällt der Feiertag auf einen Dienstag oder Donnerstag, nutzen viele Italiener die Gelegenheit für ein verlängertes Wochenende. Die Brückentage werden hier manchmal als „ponti“ bezeichnet.
Österreich: In Österreich gibt es viele katholische Feiertage wie Fronleichnam, Mariä Himmelfahrt oder Allerheiligen, die häufig auf einen Donnerstag fallen – ideal für Brückentage. Besonders beliebt ist auch der Nationalfeiertag am 26. Oktober, wenn er günstig liegt.
Niederlande: Obwohl es in den Niederlanden vergleichsweise weniger gesetzliche Feiertage gibt, werden Christi Himmelfahrt und Pfingsten aktiv für verlängerte Wochenenden genutzt. Viele Niederländer nehmen sich auch für den Königstag (27. April) einen zusätzlichen freien Tag.
Warum Brückentage so wertvoll sind
Brückentage bieten viele Vorteile: Sie ermöglichen längere Erholungspausen vom Berufsalltag, ohne das Urlaubskonto übermäßig zu belasten. Das fördert nicht nur die Work-Life-Balance, sondern hebt auch die allgemeine Lebensqualität. Zudem bieten verlängerte Wochenenden perfekte Gelegenheiten für Kurztrips, Städtetouren oder einfach mal ein paar entspannte Tage zu Hause – ganz ohne lange Anreise oder hohen Planungsaufwand.
Tipp: Wer frühzeitig plant und einen Blick auf den Feiertagskalender wirft, kann mit wenigen Urlaubstagen das Maximum an Freizeit herausholen. Also: Kalender zücken und die nächsten Brückentage sichern – Erholung wartet!